Damals; Heute und in der Zukunft – Ein Rückblick in die Zukunft

Foto: Manuel Berger – LunArtis.At

Die Überschrift ist leicht verwirrend; vielleicht sollte ich es anders formulieren. Wenn wir die Vergangenheit, das Heute und die Zukunft anschauen, dann wird eins schnell klar: Die Menschheit hat seit Jahrzehnten die gleichen Probleme. Vielleicht sogar seit Jahrhunderten. Es geht im Leben zunächst einmal darum die Grundbedürfnisse zu stillen. Wir müssen seit jeher eine Unterkunft für die Nacht haben; wir brauchen Wasser zum trinken und auch zum Waschen; wir brauchen Essen und wir brauchen eine Gesellschaft. Diese 5 Grundbedürfnisse charakterisieren den Kern aber auch zugleich die Umrandung von all unserem Sein. Der Mensch funktioniert nicht ohne sie zu stillen. Damals – Heute und in der Zukunft. Was also ändert sich? Wo ist die Entwicklung? Was lernen wir als Menschheit und was wird in der Zukunft großartig passieren? Die Antwort auf alle Fragen: Nichts! Sicher, wir haben den technischen Fortschritt, wir hatten die industrielle Revolution, wir lernen täglich mehr über unsere Umwelt und der Horizont mag sich vergrößern. Kurzum: wir eignen mehr Wissen an. Dieses Wissen würde ich jedoch nicht mit Bildung gleichsetzen. Aus dem einfachen Grund, dass wir wissend weiter Fehler begehen. Würden wir an Bildung zunehmen, dann würden wir als Gemeinschaft aus unseren Fehlern lernen. Dies geschieht allerdings nicht – oder nur sehr sehr bedingt.

Naturkatastrophen: Damals, Heute und in der Zukunft. Wir haben das Wissen und die technischen Möglichkeiten uns besser vorzubereiten. Dennoch sind Frühwarnsysteme unzureichend und dienen ehr dem Kommerz als der humanitären Hilfe. Wir haben das Wissen unseren Energiekonsum global zu verändern. Wir können freie Energie genauso wie alternative Energie nutzen und dennoch riskieren wir weiter unsere Zukunft durch Atomkraftwerke. Wir – als Menschheit – begehen weiter Umweltverschmutzung im grossen Stil. Sei es durch Dumping in den Weltmeeren, sei es durch Raubau in den Regenwäldern, sei es durch Bohrinseln die ein Leck haben oder durch andere Gründe. Ich will damit nicht sagen, dass Global Warming oder Gletscherschmelzen allein der Menschheit zuzuschreiben sind. Die Wissenschaftler sind da zwar noch am debattieren, aber für mich steht fest, dass wir als Menschheit lediglich einen positiven Einfluss auf Naturkatastrophen haben können. Das Gegenteil ist aber leider seit Jahrzehnten die Realität. Das Wissen ist da, die Bildung fehlt.

Kriege: Damals, Heute und in der Zukunft. Kriege – aus welchen Gründen auch immer – gab es immer und wird es auch immer geben. Wir haben das Wissen, dass Kriege eigentlich was schlimmes sind und wir wollen alle nur in Frieden und Freiheit leben. Weltweit würde das wahrscheinlich jeder sofort unterschreiben und dann kommt das „aber…“ – „die anderen haben angefangen“; „wir sind die Guten“; „wir müssen (unsere) Demokratie in diesen Teil der Welt bringen (und wollen dafür lediglich euer Öl haben)“. Was die Kriegsführung und die Waffen angeht, haben wir eine Menge gelernt; was die Vermeidung von Kriegen angeht und was es Bedarf um langfristig globalen Frieden zu schaffen, haben wir gar nichts gelernt. Die Fehler sind in den Geschichtsbüchern nachzulesen und das Wissen ist vorhanden. Die globale Bildung um diesen Prozess in Gang zu setzen scheint zu fehlen.

Krisen: Damals, Heute und in der Zukunft. Wir betreiben seit Jahrhunderten Handel und abgesehen von technischem Fortschritt und den Zahlungsmöglichen, sowie den internationalen Handelspartnern hat sich nicht viel verändert. Mag sein, dass wir heute statt Tulpen, mit CDOs und griechische Schulverschreibungen handeln; aber der Rest ist der Gleiche. Die Märkte haben sich nicht verändert. Es sind lediglich mehr Information hinzugekommen. Informationen die unser Wissen erweitern könnten und die uns zu einer Bildung helfen könnten. Doch auch hier: Fehlanzeige. Wir lernen nicht aus der Dot.com Bubble; wir lernen nicht aus der Finanzkrise; wir lernen nicht, wann wir als Staat sparen müssen und wir lernen nicht, wie wir unser Fehlverhalten frühzeitig an den Märkten erkennen können und anschliessend rechtzeitig korrigieren können. Auch hier sind sämtliche Fehler ohne weiteres nachzulesen; aber wir schaffen es nicht dieses Wissen in Bildung zu wandeln.

Viren und Epidemien: Damals; Heute und in der Zukunft. Wir brauchen nur ein Geschichtsbuch aufschlagen und es dauert nicht lange, bis wir über eine Pest oder andere weit verbreitete Krankheiten lesen, die tausende getötet haben. Wir haben es dann geschafft Medikamente zu entwickeln und ein paar von diesen Krankheiten konnten wir in den Griff kriegen. Aber es kamen neue Krankheiten und neue Viren hinzu, sodass sich der Kreislauf auch in der Zukunft immer wiederholen muss – Bis eines schönen Tages die Wunderpille auf den Markt kommt, die alles von Krebs, Pest, HIV, Lebensmittelvergiftungen etc heilen kann. Obwohl – was würde denn dann die Pharmaindustrie machen? Vielleicht wird es doch noch ein paar Grippewellen geben, für die die Medikamente dann unglaublich schnell bereitstehen 😉 Vielleicht ist auch dafür das Wissen bereits vorhanden, dass wir wirklich alle Krankheiten heilen können oder das der Körper sich alleine heilen kann – doch da steht die Profitgier der Bildung im Weg.

Zu globale Themen? Kein Problem – Nachbarschaftszoff; Liebeskummer; Mord; Todschlag; Bandenkriege; Altersvorsorge; zu wenig Geld auf dem Konto; Krankheiten; schlechte Schulsysteme – Damals, Heute und in der Zukunft. All das gab es bereits vor 100 Jahren. Die Sachen gibt es Heute und die Sachen wird es auch in den nächsten Jahren noch geben. Wir mögen in dem Glauben leben, dass wir Heute mehr wissen als unsere Eltern und noch viel mehr als unsere Grosseltern. – Unsere Ur-Grosseltern? Ha – das waren Neandertaler im Vergleich zu unseren Wissenstand. Mag sein … aber Wissen ist keine Bildung. Wie kommt es, dass wir nach wie vor mit den gleichen Problemen kämpfen? Warum lernen wir nicht? Warum wissen die Meisten von uns, was „gut“ und was „schlecht“ ist? Warum verändern wir nichts und warum begehen wir die gleichen Fehler immer wieder – vielleicht sogar mit einem noch grösserem Ausmass? Einen Erklärungsansatz hierfür zu finden, ist nicht leicht. Vielleicht ist die Menschheit wie ein Supertanker der vor dem rettenden Hafen liegt – an Bord eine explosive Mischung, die jeder Zeit in die Luft gehen kann. Der Hafen ist bereits in Sichtweite und dennoch scheint er unerreichbar. Das Schiff ist einfach zu gross und nicht mehr manövrierfähig. Ein paar Crew Mitglieder, die die Gefahr erkannt haben, versuchen auf eigene Faust in den Hafen zu schwimmen, vergessen aber, dass sie ohne ihr Schiff keinen Hafen mehr brauchen. Der Rest der Crew streitet an Deck, wie man am besten in den Hafen kommt. Der Kapitän ist jedoch nirgends auszufinden. Es gibt keinen, der das letzte Wort hat und wichtige Entscheidungen trifft. So langsam gehen die Reserven an Bord zu Ende – es müsste dringend etwas passieren. Doch das Schiff liegt nicht erst seit Heute vor dem Hafen. Es lag auch schon gestern da – es liegt sogar bereits seit einigen Jahren da. Die Probleme wurden nie weniger und es waren – rückblickend betrachtet – immer die gleichen Probleme.

Doch dieser Post soll keine Bankrotterklärung für die gesamte Menschheit sein – im Gegenteil: wir haben das Potential und wir haben das Wissen etwas entscheidend zu verändern. Wir müssen es lediglich anpacken. Im Gegensatz zu unserem Privatleben oder unseren Unternehmen, sind wir bei diesen Themen jedoch nicht alleine gefragt. Wir müssen in der Gemeinschaft etwas verändern und als Team agieren – jeder Einzelne übernimmt seinen Teil der Verantwortung um MIT, FÜR und IN dem Kollektiv etwas zu verändern.

 

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